Das Malen hat hier nichts zu tun, etwas absichtlich zu gestalten, sondern man wird angeregt, es „ungeniert“ kommen zu lassen, den Händen den Fingern zu vertrauen, den Vorgang nicht zu stören. Die Absicht mag vielleicht ein Thema sein, ein Traum, ein Gefühl, ein Körperempfinden zu verstehen, doch das tieferliegende ist scheu und bedarf einer stillen Herangehensweise mit Freiraum, der keine Interpretation benötigt.

Im Malvorgang selbst können wir das Verschiedenste in uns erleben, verborgenes Feuer, Ängste und Gelüste, Angehaltenes wie Überbordendes, doch wie es sich zusammenfließend im JETZT malt, kann uns überraschen mit einer kostbaren Wahrnehmung von uns selbst und einer Situation, die uns betrifft. Wenn wir uns auch mit Träumen tiefer beschäftigen, können wir in der Sprache unserer Seele eine „Kraft“ spüren, die uns mehr sagen kann, als tausend Worte.

Dieses Erlebnis hebt unser Potential in der Bewältigung unseres ja oft nicht leichten Lebens als empfindsamer Mensch; es kann eine Qualität von Wirklichkeit und eines fraglos tiefen Seins in uns erwecken, das uns wegweisend dient und uns mit beglückenden Momenten beschenkt.

Diese Erfahrungen sind mir eine kostbare Basis für meine Tätigkeit geworden, andere auf diese Weise zu begleiten. Wir können von Verschiedenem ausgehen: Träume, Empfindungen im Körper, Gefühle, Situationen im Alltag… Malen ist nach freier Vereinbarung möglich, entweder einzeln oder maximal drei auf einmal.